
An Kunst faszinierte mich erneut,
dass sie die Möglichkeit eröffnet, Materialien in Eigenregie und
-verantwortung, d.h. ohne Willkür zu gestalten und so im besten Fall zum
Sprechen zu bringen. Malerei löst darüber hinaus Farben aus selbstverständlich
vorgegebenen Zusammenhängen und betont ihren Eigenwert, was ihrer
Suggestivkraft zugutekommen kann: „Farben, die mehr sind als Farben, Licht, das
mehr ist als Licht.“ (Th. W. Adorno). Vielleicht wundert man sich dann sogar gelegentlich
etwas - wie ein Kind, dass es sie überhaupt gibt, die Farben.
Wichtig ist mir auch, die
Balance während des Malprozesses zu spüren zwischen der objektivierenden
Haltung, die dem Bildgegenstand möglichst gerecht werden will und dem
subjektiven Impuls, der sich dem Duktus beim Farbauftrag mitteilt.